Warum die Gründer der K.D.St.V. Cheruscia ausgerechnet den Namen „Cheruscia“ wählten ist nicht überliefert.
Das wahrscheinlichste Motiv dürfte jedoch in ihrer Heimatverbundenheit zu suchen sein, da es sich bei den Cheruskern um einen germanischen Stamm handelt, der um die Zeitenwende v.a. im Gebiet beidseitig der Weser ansässig war, also in unmittelbarer Nähe zur Stadt Münster.
Geschichtlich bedeutsam waren die Cherusker nicht. Lediglich einmal traten sie aus dem Schatten der Geschichte heraus, als im Jahr 9 n. Chr. eine Koalition aus germanischen Stämmen unter Führung des Cheruskerfürsten Arminius („Herrmann“) eine römische Streitmacht von 20.000 Mann unter dem Kommando des Publius Quinctilius Varus im Teutoburger Wald nahezu vollständig aufrieb („Varusschlacht“).
Im Zuge der napoleonischen Befreiungskriege, v.a. aber im deutschen Kaiserreich wurde die Varusschlacht zur Geburtsstunde der deutschen Nationalgeschichte, Arminius zum „Befreier Deutschlands“ (Theodor Mommsen) verklärt.
Den augenscheinlichsten Ausdruck fand diese Verklärung in dem 1875 eingeweihten Herrmannsdenkmal in Detmold.